Günther Marks erhielt bereits mit vier Jahren Violinunterricht von seinem Großvater. Sein Wunsch, Musik zu studieren, wurde ihm allerdings von seinen Eltern verweigert, stattdessen sollte er Lehrer werden. Während seiner Ausbildung in Drossen gab er mit der „Kindersymphonie“ von Leopold Mozart sein Debüt als Dirigent und wandte sich seinen späteren Hauptinstrumenten Klavier und Orgel zu. 1930 wurde er an die St. Marienkirche in Wriezen berufen, 1939 wurde dort Kirchenmusikdirektor. In Kriegsgefangenschaft vertonte er das Abendgedicht von Gottfried Kinkel „Wirf ab Herz, was Dich kränket“ als mehrstimmiges Lied. 1947 wurde Marks als Dozent für Orgelspiel und Tonsatz an das Ev. Katechetische Seminar in Dahme/Mark berufen, wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1964 wirkte.
Im Gedenken an seinen im Ersten Weltkrieg gefallenen 18-jährigen Bruder Erich komponierte Marks 1920 ein Requiem mit Chor und großem Orchester, das in Leipzig und Berlin mehrfach aufgeführt wurde. Weiterhin komponierte er Kantaten, Motetten und Orgelwerke für den Gottesdienst. Zu seinem umfangreichen kirchenmusikalischen Œuvre – bisher sind 335 große und kleine Kompositionen aufgefunden worden – kommen Orchesterwerke, zum Beispiel das Konzert für vier Waldhörner und Streichorchester, Kompositionen für Bläser, insbesondere Waldhornquartette, Kantaten für Männer-, gemischten und Kinderchor sowie Sololieder und Spielstücke für verschiedene Besetzungen, weiterhin über 200 Choralvorspiele, Toccaten, Partiten und Passacaglien, die zum großen Teil nur handschriftlich vorliegen.
28.11.1897 in Gollnow, Pommern – 04.03.1978 in Dahme/Mark