15.06.1933 in Schweidnitz
Lothar Graap wurde am 15. Juni 1933 in Schweidnitz geboren. Hier begann auch seine musikalische Ausbildung. Bedingt durch Krieg und Flucht der Familie setzte er sie 1949 am Görlitzer Konservatorium fort. Ein Jahr später wechselte Graap an die Görlitzer Kirchenmusikschule. Weitere Studien bei H. Bornefeld und S. Reda. Seit 1957 war er als Kantor und Organist in Cottbus tätig, gründete dort u.a. eine Kantorei und einen Oratorienchor. Aufgrund seiner mannigfachen Verdienste wurde ihm 1975 die A-Prüfung zuerkannt, 1981 erfolgte die Ernennung zum Kirchenmusikdirektor. Am Konservatorium Cottbus unterrichtete Graap Orgelspiel.
Als Kantor und Komponist von beachtlichem Ideenreichtum widmete sich Lothar Graap mit seinen beiden leistungsstarken Chören zahlreichen Aufführungen chorischer und chorsinfonischer Werke verschiedenster Zeitepochen. Kompositorisch ist er stark von seinen Lehrern E. Wenzel und P. Hindemith geprägt, ohne jedoch deren Stile zu kopieren. Besetzungen und Formen sind wesentlich auf die gottesdienstliche Praxis ausgerichtet. .
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Das Concertino II in d für Kleinorgel entstand 1992 (Allegro, Andante, Allegro). Die 1961/1982 entstandene Orgelmesse ist Walter Opp gewidmet. Die 5 Teile der Messe (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus die) werden jeweils mit Hilfe eines alten Choral vertont. Der technische Schwierigkeitsgrad beider Werke ist relativ gering.
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Die in diesem Band vereinigten Orgelkompositionen sind inhaltlich ganz verschieden und spieltechnisch recht anspruchsvoll. Das Te Deum, 1984 für Horst Schneider komponiert, ist wenn auch ganz und gar für die Orgel konzipiert, so doch in der Anlage motettisch gearbeitet, weshalb die Texte des zugrunde liegenden Hymnus (EG 191) den Noten unterlegt sind. Die 6 kleinen Orgelstücke sind vorwiegend ganztönig gearbeitete Studien, während das Triptychon von 1985 mit den Sätzen Incarnatus, Crucifixus und Resurrexit wieder geistliche Thematik aufgreift. Es entstand unter dem Eindruck einer Aufführung der Bach’schen H-Moll-Messe.