Herbert Kelletat war Musiker, Musikwissenschaftler, Organist, Chorleiter und Autor von musikwissenschaftlichen Werken. Seit 1930 erschienen von ihm verfasste wissenschaftliche Veröffentlichungen, insbesondere zur Geschichte der Orgel und zu Fragen musikalischer Temperaturen.
Kelletat begann 1926 ein Studium der Germanistik, Anglistik und Musikwissenschaft in Halle. Obwohl seine Eltern nach Marienburg (Westpreußen) zogen, blieb er zunächst in Halle und wechselte erst 1930 zum Studium nach Königsberg, wo er 1933 mit der Dissertation „Zur Geschichte der deutschen Orgelmusik in der Frühklassik“ promovierte. Ab 1934 schloss Kelletat ein weiteres Studium, Orgelspiel und Improvisation, an der Kirchenmusikschule in Berlin-Spandau bei Gerhard Schwarz, Herbert Schulze und Ernst Pepping an. Gleichzeitig schrieb er Musikkritiken für die „Preußische Zeitung“. Bei Karl Matthaei in Winterthur in der Schweiz vertiefte er sein Orgelstudium. Von 1935 bis 1944 war er nahezu zehn Jahre als Kantor und Organist an der Altstädtischen Kirche tätig. 1944 erfolgte seine Habilitation über Geschichte der Orgel in Ost- und Westpreußen. 1946 gründete er die Musikhochschule Rostock, floh jedoch im gleichen Jahr nach Westberlin und begann eine Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik. Von 1948 bis 1951 war Kelletat Kantor und Organist in Soest und begründete 1948 die Evangelische Studentenkantorei Deutschlands. Von 1951 bis 1972 war Kelletat Organist und Kantor der Kirche am Hohenzollernplatz in Berlin-Wilmersdorf. Als Landeskirchenmusikwart für Berlin gründete er 1953 die Berliner Kantorei.