Heinrich Schütz war ein protestantischer Kirchenmusiker und gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des frühen Barocks. Obwohl zunächst zum Organisten ausgebildet, komponierte er nach frühen Madrigalen in italienischer Sprache vor allem Vokalmusik zu deutschen geistlichen Texten, und zwar für die Hofgottesdienste ebenso wie zur Unterhaltung bei der fürstlichen Tafel. Als seine Hauptaufgabe sah Schütz allerdings die Bereitstellung von Musik zu außergewöhnlichen Anlässen wie großen Hoffesten oder politischen Ereignissen. Schütz führte den neuen, aus Italien stammenden konzertierenden Stil mit obligatem Generalbass in Deutschland ein und vereinigte ihn mit der deutschen Bibelprosa. Zugleich hat Schütz auch den älteren generalbasslosen Stil gepflegt und als Grundlage allen Komponierens hochgeschätzt. Das zeigen nicht nur seine Madrigale, sondern auch die Motetten. Gerade die Verschmelzung beider Stile, die Arbeit mit Elementen des Konzerts ebenso wie mit solchen aus Motette und Madrigal, dabei der virtuose Umgang mit den Vokalstimmen ebenso wie mit den obligaten Instrumenten und die variable Handhabung unterschiedlichster Besetzungen (vom einstimmigen kleinen Konzert bis zu mehrchörigen, klangvollen Werken) zählen zu den besonderen Leistungen des Komponisten, die schon seine Zeitgenossen anerkannten.
18.10.1585 in Köstritz – 6.11.1672 in Dresden