Zum Abschluss des Bruckner Jahres gab Eberhard Klotz, der alle Bruckner-Symphonien für Orgel transkribiert hat, Alain Ste!en von kulturissimo Musique ein Interview.
„Die Orgel war für Bruckner immer nur ein Instrument der Improvisation.“
Hier ein Auszug: Wie sind Sie selbst zu diesem gewaltigen Projekt, Transkriptionen für sämtliche Symphonien Bruckner zu erstellen, gekommen?
Der Auslöser war die Problematik, dass wir im deutschsprachigen Raum keine abendfüllenden symphonischen Orgelwerke von Bruckner selbst überliefert haben. Romantische Orgelsymphonien
im deutschsprachigen Kulturraum habe ich auf diese Weise quasi zurückgeholt. Daher ist mein künstlerischer Ansatz auch etwas, was man im Gegensatz zur modernen Transkription „historische
Transkription“ nennen könnte. Ich versuche den Orgelsatz also im Stil von originalen Orgelwerken oder von Transkriptionen aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts zu schreiben. Die romantisch-
symphonische Stahlhuth – Jann – Orgel von 1912 in Dudelange, wo zum Brucknerjahr 2024 alle meine Orgeltranskriptionen zu den 11 Symphonien Bruckners im wöchentlichen Zyklus aufgeführt werden, ist hierfür ein besonders gut geeignetes Instrument. Die Aufführung von diesem Zyklus war übrigens eine Weltpremiere.”