Wolf, William

William Wolf (* 22. April 1838 in Breslau, † 8. Januar 1913 in Berlin) war eine bekannte Persönlichkeit des jüdischen Musiklebens im gründerzeitlichen Berlin und Kantor an der ‚Alten Synagoge‘ in der Heidereutergasse. Er hatte auch an der Kaiserstraßen-Synagoge das Amt des Chordirektors inne.
Während Marksohn wohl vornehmlich für die Auswahl der Melodien verantwortlich zeichnete, kümmerte sich sein Herausgeberkollege Wolf, ein begabter Pianist und als solcher Schüler des bedeutenden
Klavierpädagogen Theodor Kullak, um die Ausarbeitung der Klavieradaptionen. Neben seinem Wirken für die Synagoge arbeitete Wolf auch erfolgreich als Klavierlehrer und veröffentlichte eine Reihe von Arbeiten vor allem zu musikästhetischen Fragen (u. a. ‚Gesammelte musikästhetische Aufsätze‘, 2. Aufl., Stuttgart 1893; ‚Musik-Ästhetik in kurzer, gemeinfasslicher Darstellung‘, Stuttgart 1905).
1879 erschien in der Zeitschrift ‚Der jüdische Kantor‘ eine überaus lobende Rezension der von Marksohn und Wolf herausgegebenen Klavierarrangements: „Die Melodien sind in ihrer ursprünglichen
und unvergänglichen Frische wiedergegeben und trefflich harmonisiert. Jede einzelne Nummer bildet eine selbständige Klavier-Pièce, die in vortrefflicher Weise auch für weniger geübte Spieler arrangiert ist. […] Das Werk sollte wirklich in keinem musikliebenden und musiktreibenden
Hause fehlen.“

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