Der Greifswalder Kirchenmusiker Manfred Schlenker ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 97 Jahren gestorben. Das teilte Christoph Caesar vom Landesjugendchor Thüringen und der Intendant des Schönberger Musiksommers, Christoph Minke, mit. Schlenker war ab 1975 Kantor aan der Domgemeinde St. Nikolai zu Greifswald. 2017 erhielt der Komponist das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Manfred Schlenker komponierte Vokal- und Instrumentalwerken für Soli, Chor, Bläser, Blockflöten u.a. sowie mehrere Liederzyklen, Oratorien, Werke für Chor, Orgel, Bläser, Streicher, Solokonzerte. Er gab zahlreiche Chor-, Instrumental- und Orgelsammlungen heraus.

Manfred Schlenker erhielt seinen Klavier- und Harmonielehreunterricht bei Egon Herz und Unterricht an der Orgel bei Walter Scharwenka. 1943/44 absolvierte er ein Vorstudium an der Musikhochschule Berlin in Komposition bei Paul Höffer, welches er durch Krieg und Gefangenschaft unterbrechen musste1950 nahm er sein Studium an der Kirchenmusikschule Halle/Saale wieder auf Seine Lehrer der Theorie wurden Kurt Fiebig und Eberhard Wenzel, Orgelunterricht erhielt er bei Ernst-Otto Göring. 1952 übernahm Manfred Schlenker die Leitung der Kurrende der Studentengemeinde Halle. Nach seinem Abschluss (A-Prüfung) nahm er eine Tätigkeit als Kirchenmusiker an der Domgemeinde St. Nikolaus zu Stendal auf. Es folgten Beschäftigungen als Propsteikirchenmusikwart der Altmark, Kirchenmusikdirektor und Obmann des Kirchenchorwerkes. 1975 wurde er Kirchenmusiker an der Domgemeinde St. Nikolai zu Greifswald. Im Anschluss war er Leiter der Kirchenmusikschule und der Bachwoche, Landeskirchenmusikdirektor, Obmann des Chorwerkes und Mitglied der Gesangbuch-Kommission. Nach einer Erkrankung 1987 folgte sein Abschied vom Amt. Seit 1988 war er als freischaffender Komponist und Kirchenmusiker in Stolpe/Oberhavel tätig. 1999 zog er nach Hohen Neuendorf bei Berlin.
Er starb in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2023 im Alter von 97 Jahren.