Beschreibung

Für Sinfonieorchester, Gesang, Chor

Plates etwa 20-minütige Kantate EUROPA für Solo-Sopran (sparsam eingesetzt, aber kräftige und ausdrucksstarke Stimme mit guter Höhe erforderlich), gemischten Chor (teilweise mehrfach geteilt) und großes Orchester (mit zusätzlicher Altflöte, Es- und Bass-Klarinette, Harfe und reichlich Schlagzeug) ist freitonal in vorwiegend ruhiger Bewegung angelegt.

Dabei steigert sich die Komposition immer wieder zu dramatischen Höhepunkten in bildhaften Färbungen und greift damit unmittelbar Intention und Anlage des Textes auf.

Kaschnitz’ Dichtung EUROPA entstand noch unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs etwa 1947 und behandelt das Thema in mächtigen Bildern, die sowohl die geografischen als auch die historischen Dimensionen der Kultur unseres Kontinents bekenntnishaft beschreiben als „Heimat der kühnen Gedanken, der brennenden Worte und der Schönheit“. Sie beschwört letztlich eine einzige „Welt, wo niemand mehr Furcht hat, eine Welt von ewigem Frieden“.

Um dieser Intention gerecht zu werden bedarf es anspruchsvoller und fein ausdifferenzierter Behandlung des Chor- und Orchesterapparates, was Plate meisterlich gelingt. Auch wenn die Kantate primär eine Chorkomposition ist, muss das Orchester – allein wegen seiner Größe – ein professionell arbeitendes sein, die Frage nach dem Laienorchester stellt sich hier gar nicht. Anders ist es beim Chor. Gut geschulte große Laienchöre werden mit Gewinn die Intentionen von Text und Musik angemessen umsetzen können.

Die Einsätze sind in der Regel vorbereitet, die Stimmverläufe in gut singbaren Intervallfortschreitungen geführt, meistens durch Instrumente gestützt. In allen Lagen kraftvoll und dann wieder zu lyrischer Intimität fähig muss der Chor sein und so ausdauernd, dass der in höchster Lage verklingende Pianissimo-Schluss glaubhaft den Textgehalt überträgt: ewiger Friede.