Köhler, Wolfgang

12.06.1923 in Braunschweig – 21.10.2003 in Kassel
Der 1923 in Braunschweig geborene Komponist litt bereits in frühen Jahren unter den Repressalien des Naziregimes: Die ,,Bühnenmusik zu Shakespeares Julius Cäsar“ hatte Berufsverbot durch die Reichsmusikkammer zur Folge. Sofort nach dem Abitur wurde der aus gesundheitlichen Gründen ,,bedingt Taugliche“ Köhler zum Militär geholt. Aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt, stand Köhler in Kassel vor dem Nichts. Die Wohnung war von der Besatzungsmacht besch1agnahmt, sämtliche Kompositionen (darunter zwei Opern, ein Oratorium, symphonische und viele kammermusikalische Werke) verloren. Nach seinem Musikstudium komponierte er Werke, die bei den Kranichsteiner Musiktagen und in Kassels Musikszene aufgeführt wurden. 1951 wechselte er als Lehrer auf das Göttinger Konservatorium.

Die Rezeption seiner Werke war im In- und Ausland beachtlich: Luxemburg, die Schweiz, die USA, Großbritannien wurden Heimstätten von Werken des ,,scheinbar Stillen“ (Helmuth Hopf). Er erhielt Auftragswerke wie die ,,Mahler-Reflexionen“ op. 67 aus Kassel und die ,,Jerusalem-Fantasie“ op. 23 als Festmusik für die 3000 Jahre alte Stadt. Köhlers Werke sind gekennzeichnet durch Selbständigkeit in allen Gattungen, sorgfältige motivische Kalkulation, Reihentechnik und Zahlensymbolik, Ablauschen der Charakteristika aller Instrumente.

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