Michael Töpel wurde 1958 in Bremen geboren. Er studierte Komposition, Klavier, Musiktheorie, Musikwissenschaft und Schulmusik für Gymnasium in Bremen und Lübeck. Von 1984 bis 1988 unterrichtete er an der Musikhochschule Lübeck. Von 1988 bis Mitte 2018 war er als Lektor im Bärenreiter-Verlag, Kassel für die neue Musik verantwortlich, seitdem arbeitet er als freier Komponist und Autor. Michael Töpel hat nationale und internationale Preise und Stipendien als Komponist erhalten, u. a. die Förderprämie der Possehl-Stiftung, Lübeck, Förderstipendien des Bundeslandes Schleswig-Holstein und der Sparkasse in Bremen, den Klaus Martin Ziegler-Preis für Musik an St. Martin Kassel und 2016 den Kompositionspreis „Ein feste Burg“, der aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums vom Merseburger Verlag ausgelobt worden ist. Er war Stipendiat im Atelierhaus Worpswede und wiederholt Gast im Paul-Ernst-Wilke-Atelier in Bremerhaven, außerdem wurde ihm ein Arbeitsaufenthalt im Brahms-Haus Baden-Baden zuerkannt. 2011 folgte er einer Einladung der Deutschen Akademie Rom in die Villa Massimo, anschließend in die Casa Baldi, der Dependance der Deutschen Akademie Rom, in Olevano Romano. 2018 erhielt er zusammen mit der Kompositions-Initiative Kassel den Kulturförderpreis der Stadt Kassel.
Michael Töpel publizierte neben seinen eigenen Kompositionen, von denen eine Reihe bei den Verlagen Merseburger und Pan erschienen sind, zahlreiche Klavierauszüge, Bearbeitungen, Arrangements und edierte eine große Anzahl von Werken, darunter Erstausgaben u. a. von Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms, Hugo Distler, Jean Barraqué und Béla Bartók. Die von ihm herausgegebene Anthologie zeitgenössischer Klaviermusik wurde mit dem Deutschen Musikeditionspreis ausgezeichnet. Töpel veröffentlichte ein Fachbuch zur Musiktheorie sowie diverse Buchbeiträge, Aufsätze und Interviews in der Fachpresse, er verfasste CD-Booklettexte und schrieb Programmheftbeiträge für Opernproduktionen an namhaften Häusern (Semperoper Dresden, Theater Basel, Bühnen Frankfurt, Theater Erfurt, Bastille Oper Paris u.a.m.).
Zahlreiche Beiträge von ihm finden sich in den Musik-Enzyklopädien MGG und The New Grove. Neben seiner intensiven kompositorischen Tätigkeit entstehen auch belletristische Arbeiten (Lyrik, Kurzprosa), die als eigenständige Publikationen oder in Anthologien erscheinen.
Der Autor lebt nach fast einem Vierteljahrhundert in Kassel seit Ende 2012 wieder in Lübeck.
Er ist seit 1988 mit der Pianistin Annette Töpel verheiratet, die nach langjähriger Tätigkeit als Klavierdozentin an der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ seit dem Frühjahr 2021 als freiberufliche Musikerin arbeitet.
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für gemischten Chor (SATB) und Bläserquintett Besetzung: gem. Chor (SATB) und Bläserquintett Ausgabe: Partitur mit Stimmen Chorpartitur siehe EM 491
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Während es dem Komponisten in seiner musikalisch und spieltechnisch sehr anspruchsvollen Sonate für Flöte und Klavier (2010) um Klangereignisse ging, stehen im Divertimento bewusst Witz, Ironie, Heiterkeit wie auch Ernst und tiefer gehende Gefühle im Vordergrund. Die Musik hat es nie nötig, besonders neu oder besonders kompliziert sein zu wollen. Sie bezieht ihre Wirkung aus unmittelbar verständlichen inhaltlichen Qualitäten, was spieltechnische Herausforderungen nicht ausschließt. Mit schnell wechselnden musikalischen Ideen, motivischen Verknüpfungen und Verstrickungen und mit lebendiger Rhythmik spiegelt sie perfekt das rasante Hin und Her in den verwickelten Beziehungen und Situationen des Theaterstücks. Michael Töpels Divertimento ist zu wünschen, dass es seinen Weg ins Duo-Repertoire findet. Ursula Pesek in: üben & musizieren 4/2020 , Seite 63