Praetorius, Michael

15.02.1571 oder 1572 in Creuzburg bei Eisenach – 15.02.1621 in Wolfenbüttel

Michael Praetorius, eigentlich Michael Schultheiß, wurde durch seine große Zahl geistlicher Werke – allen voran die Musae Sioniae – , durch seine Choral- und Kirchenliedbearbeitungen sowie Psalmvertonungen einer der wichtigsten Vertreter der ev. Kirchenmusik. Sein theoretisches Hauptwerk, das in Latein verfasste Syntagma musicum in drei Bänden, stellt eine Informationsquelle von unschätzbarem Wert über Musik und Musikinstrumente der frühbarocken Zeit dar. Praetorius trug mit seinem Werk zur Etablierung des deutschen Musikstiles des frühen 17. Jahrhunderts bei.

Als Sohn eines protestantischen Pfarrers verbrachte Praetorius seine Kindheit in Torgau, ging in Zerbst auf die Lateinschule und wollte bereits 1584 an der Frankfurter Universität Viadrina studieren, durfte aber nicht, weil er mit 13 Jahren noch viel zu jung war. 1887 wurde er Organist der Universität und der Marienkirche in Frankfurt an der Oder an Stelle seines verstorbenen Bruders. 1589 ging er als Kammerorganist an den Hof von Heinrich Julius von Halberstadt, Herzog von Braunschweig und Lüneburg und folgte diesem 1594 nach Wolfenbüttel. Hier wurde er 1603 Kammermeister und begann zu komponieren. Ab 1612 wirkte er als Magdeburgischer Hofkapellmeister in Wolfenbüttel, übersiedelte aber ein Jahr später nach Dresden an den Hof des Kurfürsten von Sachsen. 1616 kehrte er jedoch zurück nach Wolfenbüttel, wo er bis zu seinem Tode blieb.

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