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Zwei Motetten (KLAGE-LAUTE, AGNUS DEI deutsch) Klagelaute ist 1994 in Gedanken an den Krieg in Bosnien entstanden und vertont Verse des 10. Psalms in den Übersetzungen von Martin Luther und Martin Buber. Klagelaute heißt sie wegen der naturhaften Geräusche und Klänge, die sie enthält, und weil sie - trotz der Umrahmung durch wilde, verzweifelte Schreie nach Gott - eigentlich ein stilles, fast resigniertes Stück ist. Das Tönematerial basiert auf den ersten vier Akkorden von Bachs "Es ist genug": Zunächst natürlich aus textlichen Gründen - des Schrecklichen auf der Welt ist wahrhaftig genug geschehen. Dann aber auch aus kompositorischer Notwendigkeit, da diese wenigen Akkorde bereits 10 Töne des chromatischen Totals enthalten und nur noch f und g hinzutreten mussten, um mit der angestrebten Atonalität arbeiten zu können.
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Das zweisätzige Stück im Charakter eines Divertimento sucht der Eigenart der Besetzung und besonders des Soloinstrumentes Rechnung zu tragen: der kurze, trockene, wenngleich volle Ton der Marimba, der keine getragene Kantilene zulässt - deshalb fehlt ein langsamer Satz - im Gegensatz zur beweglichen expressiven Tongestaltung der Streichinstrumente.
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Ein bunter Frühlingsblumenstrauß voller interessanter Themen haben wir in dieser Frühjahrsausgabe des Tableau Musical für Sie zusammengestellt. Die Violine spielt die erste Geige, nicht nur im Orchester, sondern auch im Streichquartett. Nun ist sie Instrument des Jahres 2020 und für uns ein schöner Anlass, Ihnen die außergewöhnliche Geigerin Nina Osina und die Musik von Komponistinnen für Violine vorzustellen.
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Die einteilige, satztechnisch sehr dicht angelegte Motette, in der die Einzelstimmen zugunsten eines quasi homophonen Chorklanges trotz polyphoner Kleinstruktur zurücktreten, entstand für die Kirchenmusikhochschule Dresden und deren Rektor, Prof. Dr. Dr. h.c. Christfried Brödel. Unter seiner Leitung wurde diese Motette uraufgeführt und in mehreren Konzerten gesungen, u.a. während einer Tournee durch das Baltikum.